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Basketball und Handball aus sportmedizinischer Sicht – Symposium der dt. Basketballärzte in Bietigheim-Bissingen

Populäre Ballsportarten einmal genauer medizinisch beleuchten, aus diesem Anlass luden die BasketDocs zum Symposium ins Reha-Zentrum Hess nach Bietigheim-Bissingen. Ein idealer Standort, da im Zentrum sowohl Basketball (Crailsheim Merlins und MHP Riesen Ludwigsburg) als auch Handball (SGBBM Bietigheim Damen und Herren) auf Bundesliganiveau ärztlich und/oder physiotherapeutisch betreut werden. Am Ort sind zudem auch die Steelers aus der Eishockey DEL2 beheimatet.

So begann auch Dr. Boris Brand, Teamarzt der Steelers, mit seinem Referat zur Concussion im Ballsport. Als international anerkannter Fachmann konnte er hervorragend den aktuellen Stand mit vielen hilfreichen Ratschlägen für die Praxis aufzeigen.

Vorausgegangen war eine „Frühsport Einheit mit Nils Heinze, Athletiktrainer der SGBBM, der den Teilnehmern modernes Athletiktraining am eigenen Leib nahebrachte.

Mit zahlreichen, anschaulichen Videos erklärte Kai Fehske, Mannschaftsarzt der S. Oliver Baskets Würzburg, die Verletzungsmechanismen, die zur VKB Ruptur führen und erläuterte im Anschluss mögliche Prophylaxe-Maßnahmen.

Heinzgerd Grotepass, Mannschaftsarzt der Artland Dragons stellte als Gründungsmitglied und Schatzmeister die (Erfolgs-)Geschichte der dt. Basketballärzte dar, und berichtete, welche Vorteile ein Zusammenschluss und der gegenseitige Austausch der Mannschaftsärzte im Profisport mit sich bringt.

Zum Abschluss des ersten Vortragsblocks erläuterte Patrick Luig von der VBG deren Präventionsprogramm im Profisport vor und musste in der anschließenden Kaffeepause unzählige Fragen zum neugeschaffenen M-Arzt beantworten.

Im zweiten Block referierte zunächst Alex Witt, Teamarzt der SGBBM Damen, zum Thema „Sprunggelenksverletzungen im Ballsport – eine Bagatelle?“ und zeigte sehr schön auf, das dem nicht so ist, bevor Markus Gühring, Oberarzt der BG Klinik Tübingen, akribisch die unterschiedliche Belastung der Schulter im Hand- und Basketball herausarbeitete und die unterschiedlichen Pathologien darlegte.

Gestärkt durch ein leckeres Mittagsbüffet hörten die Teilnehmer dann, was Nils Heinze zum Life Kinetik Programm zu sagen hatte, und konnten die Komplexität auch durch kleine Beispiele am eigenen Leib erfahren.

Thimm Furian, Internist der MHP Riesen Ludwigsburg, erläuterte die Anforderungen und Besonderheiten der Medical Checks im Kindes- und Jugendalter und empfahl, vor allem im Basketball, Krankheiten wie das Marfan-Syndrom bei den oft hochgewachsenen Nachwuchssportlern immer im Hinterkopf zu behalten.

Julia Napolitano Gil, ltd. Oberärztin der Handchirurgie des Karl-Olga-Krankenhauses Stuttgart referierte über Handverletzungen im Ballsport und hatte hier mehr als ausreichend Themen, da, wie sie gleich eingangs bemerkte, im Ballsport nahezu das gesamte Spektrum an Handverletzungen auftreten kann.

Zum Abschluss des dritten Blocks hielt Christian Sobau aus der Arcus Klinik Pforzheim die über 60 Teilnehmer mit seinem Vortrag über das FAI im Ballsport gefesselt und wie schon bei den anderen Vorträgen musste die rege Diskussion aus Zeitgründen viel zu früh abgebrochen werden. Die Zuhörer nutzen die folgende Kaffeepause jedoch, um sich intensiv weiter auszutauschen.

Den abschließenden Vortragsblock eröffnete Gerhard Merz, Kardiologe der SGBBM, direkt zurück vom Medoc Marathon mit seinem Vortrag über kardiologische Belastung und Risiken im Ballsport und kam zur Quintessenz, dass ein Laien-Defibrillator am Spielfeldrand kein purer Luxus ist, sondern Leben retten kann.

Der BasketDocs Vorsitzende Christoph Lukas, Teamarzt der Crailsheim Merlins und der SGBBM hielt im Anschluss seinen Vortrag zur Entstehung und Behandlung des Patellaspitzensyndroms im Ballsport, bevor Vanessa ehemalige Teamärztin der Walter Tigers Tübingen zu Regenerationsmöglichkeiten im Ballsport referierte und hier vor allem anderen den ausreichenden Schlaf ans Herz legte.

Als letzter Referent berichtete Frieder Mauch, Chefarzt der Sportklinik Stuttgart über das Knochenmarksödem und dessen Behandlung. Dank seiner riesigen Erfahrung im MRT und seiner kurzweiligen Rhetorik gelang es ihm mühelos, die beginnende Ermüdung der Teilnehmer weg zu wischen.

Den Abschluss des Theorieteils bildete die Podiumsdiskussion zum Thema „Medizinische Versorgung im Profisport. Das Podium war mit Hartmut Mayerhoffer, Trainer der SGBBM Herren, Ann-Cathrin Giegerich, Torfrau der SGBBM und erweiterter Nationalmannschaftskader, Kai Fehske, neben den Baskets Würzburg auch DHB Junioren Arzt und Stellvertretender Vorsitzender der BasketDocs und der Handballärzte, Lukas Daub, Physiotherapeut der SGBBM Herren und Nils Heinze bereits hervorragend besetzt, aber da ein Großteil der Symposiums Teilnehmer selbst im Spitzensport tätig ist, entbrannte hier schnell ein lebhaftes, spannendes Gespräch, dem Christoph Lukas als Moderator nur gelegentlich die Richtung vorgeben musste. Nahrungsergänzungsmittel, 2./3.-Meinung, spezielle „Profisport-Medizin“ und die Erwartungen von Vereinsseite waren nur einige der angerissenen Themen. So war auch schnell klar, dass die Diskussion trotz vieler weiterer Wortmeldungen nach Verlängerung vorzeitig „abgepfiffen“ werden musste.

Den krönenden Abschluss bildete dann noch der 2. Praxisteil, das traditionelle BasketDocs Basketballspiel, bei dem die teilnehmenden 20 Ärzte/Ärztinnen zeigen konnten, was sie selbst so am Ball drauf haben. Die einzelnen Spielzüge wurden danach beim Referententenessen nochmals analysiert und damit endete ein hochinteressanter Symposiums Tag in Bietigheim-Bissingen, der nach Neuauflage schreit.

Christoph Lukas, Bietigheim-Bissingen

: Direkt zu Beginn wurden die müden Geister mit modernem Athletiktraining geweckt. Der Basketdocsvorstand mit Dr. Christoph Lukas und Dr. Kai Fehske Die Teilnehmer der Podiumsdiskussion, v.l.: Hartmut Mayerhoffer, Ann-Cathrin Giegerich, Dr.Kai Fehske, Lukas Daub, Nils Heinze Abgekämpft aber glücklich: Die Teilnehmer des traditionellen Basketdocs-Basketballspiels

Basketdocs-Fortbildung zum Thema „Basketball & Handball aus sportmedizinischer Sicht“

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

hiermit möchten wir Sie herzlich zu einer Basketdocs-Fortbildung zum Thema „Basketball & Handball aus sportmedizinischer Sicht“

am Samstag, den 26.9.15 im Reha-Zentrum Hess in Bietigheim einladen - siehe Flyer.

Die meisten von uns betreuen in ihrer Praxis auch sportlich aktive Patienten. Doch wo liegen die Verletzungsrisiken im Mannschaftssport? Was kann man von der Behandlung der Profisportler lernen und in den Arbeitsalltag übernehmen?

Dank etlicher namhafter Referenten konnten wir ein hoffentlich spannendes Programm erstellen, so dass es eine gelungene Veranstaltung werden sollte. Was dazu noch fehlt sind interessierte Zuhörer, daher hoffen wir, Ihr Interesse und Ihre Motivation für einen Ausflug nach Bietigheim geweckt zu haben.

Die Veranstaltung steht unter dem Patronat der GOTS, CME-Punkte (Theorie 9, Praxis 5) wurden genehmigt.

Flyer und Anmeldung

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